Bild: © zsnk/Shutterstock.com

 

ELENA OSTLEITNER ARCHIV

 


Das Archiv umfasst den Nachlass von Elena Ostleitner (1947-2021), der nach ihrem Tod in Form einer umfangreichen Materialsammlung an das Institut für Musiksoziologie (IMS) kam. Die Wahl dieses physischen Orts für die Aufbewahrung und Aufarbeitung ihres Nachlasses ist kein Zufall. Elena Ostleitner arbeitete von 1975 bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2010 am IMS und erlangte als Musiksoziologin bereits früh internationale Anerkennung, unter anderem für ihre Forschungen zu „Frau und Musik“, zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen von Musiker*innen im Exil, zum Orchesternachwuchs in Österreich und für ihr kulturpolitisches Engagement für die Aufnahme und Gleichstellung von weiblichen Musikerinnen und Musiker*innen of Colour in Symphonieorchestern wie den Wiener Philharmonikern. Elena Ostleitner leistete mit diesen Studien und ihren Tätigkeiten als Lehrende, als Vorsitzende des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen an der mdw, als Verlegerin und als Mitwirkende in zahlreichen Kunstbeiräten einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Musiksoziologie in Österreich und zur Etablierung des empirisch ausgerichteten Forschungsprogramms der „Wiener Schule der Musiksoziologie“. Kurt Blaukopf, Begründer des IMS, beschrieb die Arbeit von Elena Ostleitner einst so: "Dass die Rolle der Frau im Arbeitsplan des Instituts ihren Platz hat, ist Elena Ostleitner (...) zu verdanken. Ihre Arbeiten (...) haben - ich möchte fast sagen 'zwingend' - dazu geführt, dass die kritische Betrachtung der Situation der Frau in der Musik zu einem Dauerthema für die Soziologie nicht nur in Österreich geworden ist. Ohne Elena Ostleitners Belege für so manche sexistische Vorurteile (...) bliebe die Musiksoziologie immer noch eine in hohem Maße männliche Wissenschaft. Da ich selbst in meinen soziologischen Arbeiten die weibliche Hälfte der Menschheit nicht gebührend gewürdigt habe, betrachte ich [Elena Ostleitners] Beiträge als längst fällige Belehrung auch der männlichen Musiksoziologen" (Blaukopf, 1998, S. 78). Um Elena Ostleitners Beiträge zur Musiksoziologie sichtbar und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die Erzählungen über die Fachgeschichte der Musiksozologie um eine Geschlechterperspektive zu erweitern, wurde das Elena Ostleitner Archiv ins Leben gerufen. Es ergänzt und erweitert das am IMS beheimatete Kurt-Blaukopf-Archiv und das Herta & Kurt Blaukopf DossierDie Website bietet einen Einblick in ausgewählte Bestände des Nachlasses von Elena Ostleitner und wird fortwährend erweitert und ergänzt.

Wir laden Interessierte ein, den Nachlass aus künstlerischer, pädagogischer, soziologischer, feministischer, kulturpolitischer oder anderer Perspektive zu erforschen. Der Nachlass ist öffentlich zugänglich, um vorherige Terminvereinbarung (musiksoziologie@mdw.ac.at) wird gebeten.

Als Einstieg in die Forschungs- und Lehrtätigkeit von Elena Ostleitner empfehlen wir das Interview mit Elena Ostleitner im Journal of the International Alliance for Women in Music (IAWM).

 

Elena Ostleitner in ihrer Hausbibliothek mit einem Buch in den Händen

Elena Ostleitner © RegionalMedien Niederösterreich

Projektleitung und Ansprechperson: Rosa Reitsamer

Bestandsaufnahme der Archivbestände: Lis Vovka (Projektmitarbeiter*in), Raphaela Viehböck, Katharina Alexi, Rosa Reitsamer

Beratung für die Bestandsaufnahme:
Melanie Unseld, Erwin Strouhal

Studentische MitarbeitMagdalena Bögl, Norbert Fritz, Sonja Rilana Müller, Monika Rak, Delilah Rammler, Helene Rothauer 

Website-Texte: Lis Vovka und Rosa Reitsamer, sofern nicht namentlich gekennzeichnet

Grafische Gestaltung der Website: Lis Vovka, Sebastian Engler (ehem. Studienassistenz am IMS), Elija Unfried (Studienassistenz)

Finanzierung: Rektorat der mdw, Institut für Musiksoziologie